Bei einer schweren Gasexplosion in einem Bürogebäude im historischen
Zentrum von Prag sind am Montag mindestens 43 Menschen verletzt worden.
Die
Detonation ereignete sich nahe dem bekannten Café Slavia, das besonders
bei Touristen beliebt ist. Die tschechische Feuerwehr nannte eine undichte
Gasleitung als wahrscheinlichste Unfallursache.
Befürchtungen der Rettungskräfte, dass es bis zu vier Tote gegeben haben
könnte, bestätigten sich bis zum Abend nicht. Es gebe keine Vermissten
mehr, teilte die Polizei mit. Mindestens 35 Verletzte müssten in Kliniken
behandelt werden, sagte laut dpa der Chef der Rettungskräfte, Zdeněk
Schwarz. Ein Mann sei mit gebrochenem Bein ins Krankenhaus gebracht
worden,
die meisten Opfer hätten Schnittwunden erlitten. Unter den Verletzten
sollen örtlichen Medien zufolge auch zwei Kasachen, zwei Portugiesen, ein
Deutscher und ein Slowake sein.
Durch die Druckwelle gingen an Nachbargebäuden und parkenden Autos
zahlreiche Scheiben zu Bruch. Aus Angst vor weiteren Explosionen
unterbrachen die Behörden die Gasversorgung rund um den Unfallort -
direkt
gegenüber dem berühmten Nationaltheater. Sie ließen auch mehrere
Gebäude räumen. Mehr als 220 Menschen mussten ihre Wohnungen
vorübergehend verlassen. Mehrere Zeugen berichteten von intensivem
Gasgeruch kurz vor dem Unfall, der sich gegen 10 Uhr ereignete. Im
Erdgeschoss des vierstöckigen Altstadthauses habe sich durch die
Explosion
ein Krater gebildet, in den Gebäudeteile gestürzt seien, hieß es. Zwar
habe man unter diesen Trümmern mit Spürhunden nach Menschen gesucht,
aber
dies sei wegen der Einsturzgefahr des Gebäudes sehr gefährlich,
erklärten die Rettungskräfte der dpa.