Miroslav Pelta ist erwartungsgemäß der altneue Präsident des
tschechischen Fußballverbands (FAČR). Zum Vorsitzenden wurde Pelta am
Samstag auf der Vollversammlung des Verbands in Prag wieder gewählt. Er
war der einzige Kandidat für den Chefposten. Zum Vizechef des Verbands
für Böhmen wurde der kontroverse Roman Berbr gewählt. Zdeněk Zlámal
ist der neue Vizepräsident des Verbands für Mähren.
Die von der Nachrichtenagentur ČTK angesprochenen Fußballexperten waren
alle der Meinung, dass die Wahlresultate gar nicht überraschend sind. Der
auch im Ausland geschätzte Trainer Jozef Jarabinský sieht den Grund der
klaren Wahlresultate darin, dass die Opposition schon lange vorher
beseitigt wurde. Die Art, wie die Opposition beseitigt worden sei,
widerspreche den demokratischen Prinzipien im Fußball, so Jarabinský. Der
Europameister von 1976, Antonín Panenka, erklärte, man könne dagegen
nicht viel unternehmen, wenn die Delegierten diese Leute gewählt haben.
Jarabinský sowie Panenka unterstützten die von der Tageszeitung Sport
initiierte Kampagne mit dem Titel „Dejme kmotrům červenou“ (Geben wir
den Schiebern eine Rote Karte). Den Aufruf, der gegen Pelta und Berbr in
der Führung des Verbands sowie die Korruption im tschechischen Fußball
allgemein protestiert, unterzeichneten bis Sonntag über 17.000 Menschen.
Über Berbr ist erst kurz vor der Vollversammlung in den Medien die
Information veröffentlicht geworden, dass er vor der Wende für den
kommunistischen Geheimdienst StB gearbeitet hatte. Diese Arbeit habe ihn
widerstandsfähiger gemacht, ließ Berbr im neu erschienenen Buch „Kmotr
fotbal“ verlauten.