Mit den scheidenden Ministern der Regierung von Petr Nečas (ODS) werden
aller Wahrscheinlichkeit nach auch deren Stellvertreter, die Mitglieder der
Koalitionsparteien sind, ihre Posten verlassen. Keine der
Koalitionsparteien forderte aber ihre Vizeminister zum Rücktritt auf.
Einige der Minister des Beamtenkabinetts von Jiří Rusnok erklärten, dass
sie keine Personaländerungen planen. Einige der bisherigen
stellvertretenden Minister wollen jedoch unter der Führung der neuen Chefs
der Ressorts in ihren Ämtern nicht bleiben. Der Vizechef der Partei Top 09
und scheidende Finanzminister Miroslav Kalousek erklärte, dass die Posten
der Vizeminister meistens Menschen bekleiden, die Praxis im Ressort haben
und nicht klar politisch profiliert sind. Die Entscheidung, ob sie ihre
Posten verlassen wollen, hängt Kalousek zufolge von den Vizeministern ab.
Die Regierungskoalition bezeichnet das entstehende Beamtenkabinett von
Rusnok als Regierung von Miloš Zeman, weil Zeman einen neuen
Premierminister ernannt hatte, ohne zu berücksichtigen, dass die
bestehende Regierungskoalition über 101 Abgeordneten verfügt, die sie
unterstützen. Der Vizechef der Bürgerdemokraten (ODS) Jiří Pospíšil
ist der Meinung, dass es nicht notwendig ist, dass die stellvertretenden
Minister ihre Posten wegen Ministeraustausch verlassen.
Präsident Zeman hat vor die Beamtenregierung am kommenden Mittwoch zu
ernennen. Rusnoks Kabinett wird jedoch vom Abgeordnetenhaus nicht
unterstützt.