Das Kabinett Jiří Rusnok hat am Mittwoch den Vorschlag zum
Luftschutzgesetz abgelehnt, der vom Mährisch-Schlesischen Kreis vorgelegt
wurde. Gemäß diesem Vorschlag sollen 90 Prozent der Gebühren, die
Industriefirmen für die Luftverschmutzung zahlen müssen, an die
Landkreise überwiesen werden. Außerdem sollte die Vorlage den Beamten
ermöglichen, zu kontrollieren, welche Heizmittel in Haushalten verwendet
werden. Premier Jiří Rusnok informierte darüber auf einer
Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung. Die Stellungnahme der Regierung
gilt allerdings nur als Empfehlung für das Abgeordnetenhaus.
Dem Entwurf zufolge würde der Staatliche Umweltfonds keine Mittel von den
Industriefirmen erhalten. Das würde gegen das Prinzip des Fonds
verstoßen, meint die Regierung. Paradoxerweise würden außerdem die
Kreise weniger Geld erhalten, als es nun bei der Verteilung der Gelder aus
staatlichen und europäischen Quellen der Fall sei, sagte Rusnok. Er
verwies auch darauf, dass der Sinn der Gebühren darin bestehe, die
Luftverschmutzung möglichst zu beschränken. Das Ziel sei daher, dass kein
Bußgeld bezahlt werde.
Der Mährisch-Schlesische Kreis mit seinen großen
Industrieagglomerationen ist von der Luftverschmutzung am stärksten
betroffen.