Heftige Gewittergüsse haben am Montagabend und in der Nacht zu Dienstag
in ganz Böhmen sowie Teilen Mährens zu Verkehrsbehinderungen und
teilweise auch regionalen Komplikationen geführt. In einigen Regionen kam
es zu lokalen Überschwemmungen, besonders betroffen davon war die Umgebung
von Liberec / Reichenberg. Feuerwehrleute mussten dort in der Nacht zu
Dienstag insgesamt 84 Menschen von zwei Zeltlagern und einem Autocamp
evakuieren. In Jeřmanice südlich von Liberec kam in der Nacht ein
64-jähriger Mann ums Leben, nachdem er versucht hatte, seinen Garten vor
den Wassermassen eines Baches zu schützen. Als sein Leichnam weiter unten
in einer Rinne gefunden wurde, stellten Ärzte fest, dass die Ursache
seines Todes eher ein Infarkt als das Ertrinken im reißenden Bach gewesen
sei.
In vielen Gegenden Tschechiens wurden als Folge der Gewitter unzählige
Bäume entwurzelt und die Keller vieler Häuser überspült. Die
Feuerwehren in ganz Böhmen waren im Dauereinsatz. In Brno / Brünn ist ein
umgeknickter Baum auf einen am Bahnhof parkenden Bus gestürzt. Drei der
sechs Insassen des Busses wurden dabei leicht verletzt. Im Kreis Pardubice
wurden durch die Unwetter mehrere Dächer abgedeckt, an einer Biogasstation
in Litomyšl brach Feuer aus. In Prag wurden Dutzende Menschen im Stadtteil
Dejvice zwischenzeitlich evakuiert. Für sie hatte die Gefahr bestanden,
dass ein 40 Meter hoher Baukran, der vermutlich nur schwach gesichert war,
infolge des Wetters auf ihre Häuser stürzen könnte.