Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Finanzierung des Tunnelkomplexes
Blanka in Prag aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur ČTK berichtete,
gebe Anfangsverdachtsmomente wegen eines Verstoßes gegen die
Antimonopolregeln und wegen der Pflichtverletzung bei der Verwaltung
fremden Vermögens. Der Schaden soll sich in Höhe von einigen Milliarden
Kronen bewegen, hieß es. Die Ermittlungen beziehen sich auf einen
Beschluss des Stadtrates vom Dezember 2012 zur so genannten Kategorisierung
von Rechnungen. Auf diesen Weg sollten Schulden gegenüber den Baufirmen
begleichen werden.
Der Bau des größten Tunnelkomplexes in Tschechien gilt als umstritten
und überteuert. Die Kosten sind von ursprünglich umgerechnet 1,1
Milliarden Euro auf 1,44 Milliarden Euro (36 Milliarden Kronen) gestiegen.
Die Eröffnung ist für den Frühling kommenden Jahres geplant. Der
Blanka-Tunnel soll eine Länge von 5,5 Kilometern haben, er soll den
Verkehr des inneren Prager Autobahnrings unter dem Letná-Hügel auf die
andere Moldauseite im Stadtteil Troja führen.