Auch nachdem ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, klagen die Firmen
über die Vergabepraxis bei staatlichen Aufträgen. Laut einer Umfrage
kritisieren 95 Prozent der Firmen, dass die staatlichen Ausschreibungen so
zugeschnitten werden, dass sie nur auf genau einen Bewerber passen. Das
sagte der Direktor des Beratungsunternehmens Otidea, Tomáš Langr, am
Donnerstag. Otidea hatte 500 Auftraggeber und 150 Lieferanten befragt, wie
sich die Vergabepraxis von öffentlichen Aufträgen nach dem Inkrafttreten
des Gesetzes im April 2012 geändert habe. Vorher war eine Vergabe per Los
möglich, seit der Novelle 2012 wird anhand des niedrigsten Preises
entschieden. Daneben müssen alle Informationen sowohl vom Auftraggeber als
auch vom Auftragsnehmer veröffentlicht werden. Laut Langr habe sich aber
nur das Gesetz geändert, die Praxis sei geblieben wie immer. Das neue
Gesetz sei nur zu Lasten der Qualität, nicht aber der Korruption gegangen,
so Langr weiter.