Laut einem Bericht des Tschechischen Fernsehens (ČT) war am Donnerstag
eine Einheit der Antikorruptionspolizei erneut im Einsatz, um mögliches
Beweismaterial in der aktuellen Bestechungsaffäre zu beschlagnahmen. Die
Razzia habe sich diesmal gegen das Anwaltsbüro MSB Regal gerichtet, das
in
Verbindung mit dem dubiosen Geschäftsmann Ivo Rittig stehen soll. Laut
dem
TV-Bericht wollten die Ermittler dort Dokumente zu einem privaten Prager
Krankenhaus sicherstellen. Das Krankenhaus war im vergangenen Jahr vom
Stiftungsfonds gegen Korruption kritisiert worden, weil es seine
medizinischen Materiallager zweckentfremdet vermietet habe für eine
private Firma, die mit MSB Legal in Verbindung steht.
Der Sprecher der Antikorruptionsabteilung der Polizei, Jaroslav Ibehej,
hat den konkreten Einsatz zwar nicht bestätigt, sagte aber, dass die
Polizei „gewisse Handlungen bei den Ermittlungen zu einer bestimmten
Straftat“ ausübe. Die zwielichtigen Geschäftsleute Ivo Rittig und
Roman
Janoušek stehen seit anderthalb Jahren im Fadenkreuz der polizeilichen
Ermittlungen wegen möglicher Korruption, Geldwäsche und Betrug. Bei
diesen Ermittlungen sind die Polizisten jüngst auch auf die
Machenschaften
von Jana Nagyová, der ehemaligen Büroleiterin des scheidenden Premiers
Petr Nečas, gestoßen. Wegen der gegen sie erhobenen Beschuldigungen des
Amtsmissbrauchs und der Bestechung ist Nečas vor zehn Tagen vom Posten
des
Regierungschefs zurückgetreten.