An mehreren Orten Tschechiens haben am Wochenende Menschen mit einem
Hungerstreik an die Opfer des kommunistischen Regimes erinnert. Sie
gedachten derjenigen, die an den Folgen von Misshandlungen bei der
Festnahme, beim Verhör oder im Gefängnis starben und bei denen die
wirkliche Todesursache verschwiegen wurde. Dies teilte Petr Marek von der
Bürgerinitiative „Bez komunistů.cz“ (Ohne Kommunisten) mit. Bei der
Verhaftung seien, so Marek, viele Menschen von der kommunistischen Polizei
erschlagen oder erschossen worden. In den offiziellen Protokollen stehe
jedoch, dass sie beispielsweise an Herzinfarkt gestorben seien, so Marek.
Seinen Worten zufolge wird die Zahl dieser Fälle auf 600 bis 1000 Personen
geschätzt. Die Bürgerinitiative wird unter anderem von Ex-Umweltminister
Martin Bursík und der ehemaligen Grünenpolitikerin Kateřina Jacques
unterstützt. Sie hätten den Eindruck, dass die Gesellschaft allmählich
zu vergessen beginne, sagten Bursík und Jacques unisono.
Die Aktion vom Wochenende ist eine Fortsetzung der Hungerstreik-Kette
gegen die zunehmende Macht der Kommunisten, die im Januar begann. Damals
wurde die Kette von Studenten und Schülern in České Budějovice /
Budweis initiiert. Sie protestieren dagegen, dass die Kommunisten seit den
Regionalwahlen in Südböhmen für das Ressort Bildungswesen verantwortlich
sind.