Der ČSSD-Finanzexperte Jan Mládek hält die Kritik an Regimen wie in
China oder Russland für schädlich für die tschechische Wirtschaft.
Tschechien sollte sich verstärkt um die Märkte außerhalb der EU
bemühen, vor allem in China und Russland, so Mládek. Dabei sollten die
tschechischen Politiker nicht Verstöße gegen die Menschrechte oder
demokratische Prinzipien in diesen Ländern kritisieren. Solche
Äußerungen könnten in Tschechien Zehntausende Arbeitsplätze kosten,
sagte der Sozialdemokrat am Dienstag beim Wirtschaftsforum „Zlatá
koruna“ in Prag.
Der stellvertretende Parteichef der Top 09, Miroslav Kalousek, sagte, er
sei zwar eher Pragmatiker, wäre aber froh, wenn der Schutz der
Menschenrechte und der Freiheit keine verhandelbare Größe würde. Er
erinnere sich mit Dankbarkeit an Außenpolitiker, die sich in der
Vergangenheit für die Menschenrechte und Freiheit in China eingesetzt
haben, so Kalousek. Der kommissarische Parteichef der Bürgerdemokraten,
Martin Kuba, stimmte hingegen der Meinung von Mládek zu. Die Außenpolitik
wirke sich stark auf die Investitionen aus, so Kuba. Grünen-Parteichef
Ondřej Liška, merkte hingegen an, die frühere prinzipientreue Haltung
gegenüber China und Russland hätten sich auf den Handel mit den Ländern
nicht ausgewirkt. Die Investitionen seien vielmehr angewachsen.