111.000 Menschen haben von der Neujahrsamnestie profitiert, die
Ex-Präsident Václav Klaus zu Beginn dieses Jahres erlassen hatte. Unter
den Begünstigten waren knapp 20.000 Häftlinge, die zu diesem Zeitpunkt
eine Strafe verbüßten. Die weiteren Amnestierten waren Menschen, die zu
Bewährungsstrafen, gemeinnütziger Arbeit oder zu Hausarrest verurteilt
wurden. Außerdem entgingen 265 Beschuldigte einer möglichen Strafe, weil
deren Strafverfolgung bereits über acht Jahre andauerte. Das geht aus
einer Statistik des Justizministeriums hervor, die am Dienstag
veröffentlicht wurde.
Wegen der ungewöhnlich umfangreichen Amnestie ist Ex-Präsident Klaus in
der Öffentlichkeit scharf kritisiert worden. Erst vor kurzem
veröffentlichte Polizeipräsident Martin Červíček eine Statistik, nach
der die Kriminalitätsrate in Tschechien in den ersten zehn Monaten dieses
Jahres im Jahresvergleich um sieben Prozent gestiegen sei. Das sei
insbesondere auf die Amnestie zurückzuführen, versicherte der
Polizeipräsident.