Die Europäische Kommission sollte sich nach Ansicht von Präsident Miloš
Zeman nicht als Regierung der EU aufspielen, sondern lediglich einen
administrativen Service leisten. Die tatsächliche Exekutive der Union
sollte der Europäische Rat darstellen, der sich namentlich aus den Staats-
und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstatten zusammensetzt, sagte Zeman am
Sonntag in einem Gespräch für das Tschechische Fernsehen (ČT). Anlass
für dieses Interview war das tschechische EU-Beitrittsjubiläum am 1. Mai.
Eine erforderliche Reform der EU hängen laut Zeman vom Ergebnis der
Europawahlen. Zudem bekräftigte der tschechische Präsident erneut, dass
die Union neben einem eigenen Außenminister auch einen Verteidigungs- und
einen Finanzminister haben sollte. Dies zum einen, weil „die Gefahr des
islamistischen Terrors weiter aktuell sei“. Und zum anderen, damit
verhindert werde, dass Firmen ihren Sitz häufig in Staaten mit der
günstigen Besteuerung verlegen, wie zum Beispiel in die Niederlande und
nach Luxemburg, bemerkte Zeman.