Laut einer juristischen Studie, die die Piratenpartei in Auftrag gegeben
hatte, ist Premier Andrej Babiš weiter der wahre Eigner der Firma
Agrofert. Die Studie sei bereits auf dem Weg zur Europäischen Kommission
in Brüssel, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen
Inlandssendungen. Sie soll als Unterlage dienen für eine Beurteilung, ob
der tschechische Regierungschef gegen die Regeln der EU zu
Interessenkonflikten verstößt.
Renommierte Juristen haben in der Studie vor allem die Beziehungen von
Babiš zu den beiden Treuhandfonds untersucht, die seit Frühjahr 2017 den
Konzern Agrofert leiten. Demnach sind die Fonds dazu angehalten, im Sinne
des Gründers zu handeln. Das sei als Einziges aber Andrej Babiš, der
außerdem problemlos später wieder an die Spitze des Konzerns
zurückkehren könnte, heißt es in der Studie. Die Juristen sehen daher
den tschechischen Premier weiter in einem Interessenkonflikt.