Auch einen Tag nach der Ausrufung des Katastrophenfalls hat die
nordböhmische Stadt Jablonec nad Nisou / Gablonz an der Neiße weiter mit
den Schneemassen zu kämpfen. Dennoch habe sich die Lage verbessert, alle
Haupt- und Ausfallstraßen der Stadt seien geräumt und befahrbar, sagte
die Sprecherin des Rathauses am Freitag. Seit Donnerstagmorgen haben
Einsatzkräfte des Technischen Dienstes in Tschechien fast 800 Tonnen
Schnee von den Fahrbahnen und Gehwegen der Stadt entfernt. Dennoch gäbe es
noch viel zu tun, der Katastrophenfall werde daher bis Montag
aufrechterhalten, ergänzte die Sprecherin. Besonders in Wohngebieten
erweise sich die Schneeräumung als schwierig, weil parkende Autos die
Arbeit behindern.
Auch in Boží Dar / Gottesgab, einem Grenzort im Erzgebirge, wurde am
Freitag der Katastrophenfall ausgerufen. Der Grund sind der massive
Schneefall und die schwierige Verkehrslage. Nach Boží Dar können mit dem
Auto nur Besucher kommen, die eine Unterkunft mit dem Parkplatz gebucht
haben. Dies teilte der Bürgermeister der Stadt Jan Horník (Stan) am
Freitag mit. Der Katastrophenfall wird mindestens bis Montag gelten.
Nach Angaben des Wetterdienstes wird es auch am Wochenende in den Gebirgen
weiter schneien, nur werden die Schneefälle nicht so stark sein wie
zuletzt. In den anderen Mittelgebirgen hat sich die Lage ein wenig
entspannt. Im Riesengebirge wurde die Fernstraße 10 von Tanvald / Tannwald
über Harrachov / Harrachsdorf bis nach Polen am Donnerstagmittag wieder
für den Lkw-Verkehr freigegeben.