Vertreter von zwölf ausländischen Museen und Galerien haben ein Schreiben
dem tschechischen Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) geschickt, in dem sie
ihre „Verwunderung und Verblüffung“ über die Abberufung des Direktors
der Nationalgalerie Prag, Jiří Fajt, zum Ausdruck gebracht haben. Sie
erinnerten unter anderem daran, dass Fajt Verdienste um die gegenseitige
Zusammenarbeit zwischen den Galerien hat.
Die Leiter weltbekannter Galerien erklärten, dass sie schon lange
freundschaftliche Beziehungen zu Fajt haben und mit ihm intensiv
zusammenarbeiten. Dies habe zum Austausch von Experten, zur Planung
gemeinsamer Projekte, zum gegenseitigen Respekt und Entwicklung der
Kontakte geführt, heißt es in dem Brief. Unter den Unterzeichneten sind
beispielsweise die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen
Dresden, Marion Ackermann, die Leiterin der Tate Britain, Maria Balshaw,
der Direktor des British Museum, Hartwig Fischer, die Generaldirektorin des
Kunsthistorischen Museums in Wien, Sabine Haag, und der Leiter des
Metropolitan Museum of Art in New York, Max Hollein.
Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) hat am Donnerstag Fajt
von seinem Posten abberufen. Den Schritt des Ministers haben zuvor mehrere
tschechische Kunsthistoriker kritisiert.