In Firmen des tschechischen Premiers Andrej Babiš (Ano-Partei) arbeiten
ausländische Arbeitskräfte oft unter sehr schlechten Bedingungen. Eine
Reihe von ihnen sei zudem auf fragwürdige Weise nach Tschechien gelangt.
Zu diesem Fazit kommt eine Reportage der Deutschen Welle, die am Dienstag
veröffentlicht wurde. Der Autor des Beitrags sprach dafür mit einem
Vietnamesen, der früher in der Geflügelfabrik Vodňanská drůbež in
Mirovice gearbeitet hat, etwa 80 Kilometer südwestlich von Prag. Die
Fabrik gehört zur Agrofert-Holding, die Andrej Babiš gegründet hat.
In einer Reaktion vom Donnerstag bezeichnete der tschechische
Regierungschef die Anschuldigungen im Beitrag der Deutschen Welle als
„erfunden“. Die Zahl solcher Berichte wachse, weil die Menschen in
Europa seine kritischen Anmerkungen zur Migration stören würden, so
Babiš. Der Ano-Politiker hat die Agrofert-Holding vor zwei Jahren in zwei
Treuhandfonds überführt. Er gilt aber nach wie vor als starker Mann im
Hintergrund.