Verkehrsminister Dan Ťok (parteilos) hat sich entschieden zurückzutreten.
Er wolle nicht mehr in der Politik aktiv sein, teilte der Verkehrsminister
am Montag im Gespräch für den Nachrichtenserver Novinky.cz mit. Er habe
seinen Rücktritt bereits zuvor mit Premier Andrej Babiš (Ano-Partei)
vereinbart, sagte Ťok. Er habe bereits im Januar zurücktreten wollen,
Babiš habe es damals nicht akzeptiert, erklärte der Verkehrsminister am
Montag gegenüber den Medien vor der Regierungssitzung.
Ťok betonte, er fühle sich müde nicht wegen der Arbeit, sondern wegen
Angriffe, die gegen ihn geführt worden sind. Firma Kapsch, die das
Mautsystem in Tschechien betreibt, hat sich Ťok zufolge bemüht, dass er
ein schwacher Minister wird. Sie habe dies nicht erreicht, so der
Verkehrsminister. Firma Kapsch hat die Worte des Ministers kritisiert. Der
Sprecher der Firma David Šimoník erklärte: „Wir verstehen nicht, warum
Minister Ťok Firma Kapsch in die Verteidigung seiner Misserfolge im
Ressort miteinbezieht.“ Die Firma habe nur daran erinnert, dass der
Minister eine wenig ökonomische Lösung des Mautsystems gewählt habe, so
der Kapsch-Sprecher. Mit seiner Arbeit sei er zufrieden, es sei gelungen,
das Mautsystem zu lösen und mit Bauarbeiten anzufangen, sagte Ťok.
Babiš will am Mittwoch mit Präsident Zeman zusammentreffen und mit ihm
über Änderungen im Regierungskabinett sprechen. In den Medien wird
darüber spekuliert, dass Industrieministerin Marta Nováková (parteilos)
oder Justizminister Jan Kněžínek (parteilos) von ihren Posten abberufen
werden könnten.