Die tschechische Gesellschaft hat sich in den 30 Jahren seit dem
politischen Umbruch stark verändert. Dies zeigen aktuelle Zahlen des
Statistikamtes. Demnach leben die Menschen hierzulande im Durchschnitt
länger, und sie bekommen weniger Kinder. Zudem sinkt die Bevölkerungszahl
trotz der Alterung nicht, und zwar wegen zahlreicher Migranten.
Zu Zeiten der Samtenen Revolution im Jahr 1989 lag die durchschnittliche
Lebenserwartung eines tschechischen Mannes bei 68 Jahren, heute sind es 76
Jahre. Bei den Frauen gab es eine Steigerung von 75,5 auf fast 82 Jahre.
Menschen über 65 Jahren bildeten zu Ende des kommunistischen Regimes 13
Prozent der Gesellschaft, mittlerweile sind es 20 Prozent. Zugleich sank
der Anteil der Kinder von 22 Prozent auf 16 Prozent.
Trotz der tschechischen Ablehnung, Flüchtlinge aufzunehmen, haben sich
viele Menschen aus dem Ausland in den zurückliegenden Jahrzehnten
hierzulande angesiedelt. Heute haben 53 von 1000 Einwohnern nicht den
tschechischen Pass, 1989 waren es nur 3,4 je 1000 Einwohner.