Einem internationalen Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Tierschützern
und anderen Unterstützern, darunter Experten des ostböhmischen
Safari-Zoos in Dvůr Králové / Königinhof an der Elbe, ist es gelungen,
die Eierstöcke aus den beiden letzten lebenden Weibchen des Nördlichen
Breitmaulnashorn zu entnehmen. Dies sei die einzige Möglichkeit, diese
Tierart vor dem Aussterben zu bewahren, da der letzte Bulle dieser Gattung
im Jahr 2018 gestorben ist, informiert der Zoo Dvůr Králové in einem
Pressebericht.
Die Eierstöcke wurden nach Europa gebracht, wo Veterinäre sie mit dem
eingefrorenen Sperma eines bereits verstorbenen Männchens befruchten
lassen. Danach versuchen Wissenschaftler in einem Labor einen Embryo zu
erzeugen und diesen im Körper einer Leihmutter austragen zu lassen, deren
Gattung mit dem Nördlichen Breitmaulnashorn verwandt ist. Die
Vorbereitungen auf den einzigartigen Eingriff haben den Wissenschaftlern
zur Folge einige Jahre gedauert. „Sowohl das besondere Verfahren wie auch
einige Instrumente mussten Maß genau auf diese Tiere entworfen und
entwickelt werden“, sagte
Professor Thomas Hildebrandt, Spezialist für Reproduktionsmanagement im
Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.