Mehrere Menschen haben am Samstag das beschmierte Konew-Denkmal im Prager
Stadtteil Dejvice teilweise gereinigt. Unbekannte Vandalen hatten es am
Donnerstag mit roter Farbe besprüht und am Sockel mit Inschriften
versehen. Die von ihnen geschriebene Botschaft: „Nein zum blutigen
Marschall, wir werden nicht vergessen!“ ist der Nachrichtenagentur ČTK
zufolge am Samstag wieder entfernt worden, ebenso die Jahreszahlen 1945,
1956, 1961 und 1968. Mit bestimmten Ereignissen dieser Jahre war der
ehemalige Marschall Iwan Stepanowitsch Konew, der in Russland als
Kriegsheld verehrt wird, von den Verschmutzern der Statue negativ in
Verbindung gebracht worden.
Auf dem Sockel verblieben sind weiterhin Spuren der roten Farbe. Wie der
Sprecher der Verwaltung im sechsten Prager Stadtbezirk mitteilte, sei die
teilweise Säuberung des Denkmals keine von dessen Behörde angeordnete
Aktion gewesen. Die Polizei hat die Personalien der Reiniger der Statue
festgestellt, doch nichts deute darauf hin, dass sie widerrechtlich
gehandelt haben, sagte ein Polizeisprecher.
Die russische Botschaft in Prag hat die Beschmutzung des Denkmals scharf
kritisiert. Das Außenministerium in Moskau hat wegen des Vorfalls am
Freitag den tschechischen Chargé d´affaires zu sich in die Behörde
einbestellt. Die russische Seite fordert eine gründliche Reinigung der
Statue nebst Sockel. Der
Bürgermeister des sechsten Prager Stadtbezirks, Ondřej Kolář, schlägt
indes vor, das Denkmal auf dem Gelände der russischen Botschaft in Prag zu
positionieren, um künftigen Missetaten vorzubeugen.