Herzlich willkommen bei einer weiteren Ausgabe unseres Magazins mit Themen
aus Wirtschaft und Wissenschaft von . Das
heisseste wirtschaftspolitische Thema dieses Sommers war zweifellos die
Intervention der Nationalbank bei der Investicni a postovni banka. Wie
bekannt, wurde diese nach der Bilanzsumme drittgrösste, nach der Zahl der
verwalteten Konten gar grösste tschechische Geschäftsbank Ende Juni von der
Zentralbank unter Zwangsverwaltung gestellt, weil sie ihren
Zahlungsverpflichten nicht mehr nachkommen konnte. Besorgte Kunden hatten
nämlich begonnen, ihre Einlagen abzuziehen, nachdem Gerüchte in Umlauf
gekommen waren, ein demnächst erscheinender Rechnungsprüfungsbericht würde
bedeutende Mängel der Bank bei der Rückstellung von Mitteln für
Risikokredite an den Tag bringen, was, in einen einfachere Sprache
übersetzt, eine ungenügende Kapitalbasis und damit unsichere Zukunft der
Bank bedeuten würde. Und punkto Banken sind die Tschechen gebrannte Kinder -
Bankzusammenbrüche hat das Land schon mehrere erlebt, und vom Fernsehen sind
die ungläubigen Gesichter von Kunden, die möglicherweise um ihre gesamten
Ersparnisse gekommen sind, nur allzu gut bekannt. Ob der energische Eingriff
der Zentralbank bei der IPB gerechtfertigt war oder ob die Bank auf andere
Art wieder hätte in Schwung gebracht werden können, ist seit Ende Juni
Gegenstand leidenschaftlicher Auseinandersetzungen, die wir auch an dieser
Stelle schon reflektiert haben. Die Wochenzeitung Respekt hat Ende Juli
einen interessanten und eigentlich nicht zur Veröffentlichung gedachten
Bericht der Nationalbank in einer Zusammenfassung publiziert, aus dem
interessante Aspekte ihrer Entscheidungsfindung hervorgehen. Auf diesen
Bericht möchten wir nachfolgend eingehen. Wir wünschen guten Empfang.