Die EU soll sich um eine strategische Autonomie im Verteidigungsbereich
bemühen, die transatlantischen Beziehungen müssen jedoch unberührt
bleiben. Das sagten der tschechische Außenminister Tomáš Petříček
(Sozialdemokraten) und sein französischer Amtskollege Jean-Ives Le Drian
am Freitag auf einer Konferenz, die an der Prager Karlsuniversität
stattfand. Das Thema der Konferenz lautete „Nach 1989 – Hoffnungen und
Illusionen nach den Revolutionen“.
Die EU müsse imstande sein, ihre Interessen stärker zu verteidigen,
erklärte Petříček. Tschechien nimmt dem Außenminister zufolge schon
jetzt an Projekten teil, die im Rahmen der Ständigen strukturierten
Zusammenarbeit (PESCO) in den Bereichen wie Cyber-Sicherheit,
Truppenmobilität und Synchronisierung der Verteidigungsplanung
verwirklicht werden. Diese Initiative darf laut Petříček nicht die
Beziehungen im Rahmen der Nato schwächen. Eine kollektive Verteidigung der
Nato bleibt seinen Worten zufolge die Priorität.